Der Anbieter Felix-Prepaid ist noch nicht lange auf dem Markt, aber es gibt bereits eine Reihe von kritischen Stimmen, die sich mit dem Vermarktungsmodell des Discounters auseinander setzen. Dabei ist der Grundtarif von Felix-Prepaid recht einfach gehalten: einheitliche 9 Cent kosten Gesprächsminuten und SMS in alle deutschen Netze. Eine Grundgebühr und eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nicht. Diesen Tarifaufbau kennt man mittlerweile von vielen Discountern auf dem deutschen Markt und es gibt inzwischen auch schon Anbieter, die deutlich günstiger (beispielsweise Hellomobil mit 6 Cent pro Minute und SMS) sind. Wer sich nur für den Tarif entscheidet, bekommt vielleicht nicht den billigsten Tarif auf dem deutschen Markt, kann aber auch nicht viel verkehrt machen.
Problematisch wird es beim Vermarktungsmodell. Unter dem Namen „Felix Prepaid Lizenz-Starterpaket“ gibt es die Möglichkeit, mit Felix-Prepaid Geld zu verdienen. Diese funktioniert über eine individuell Community Partner-ID. Wenn neue Kunden geworden werden und beim Kauf diese ID eingeben, bekommt der Werber eine Bonus. Auch für Aufladungen gibt es zusätzliche Boni. Wer viele neue Kunden wirbt, kann also Geld verdienen, zumindest theoretisch. Denn das Lizenz-Starterpaket kostet ca. doppelt so viel wie ein normales Starterpaket. Statt 19.95 Euro werden 39.95 Euro fällig.
Der Westdeutsche Rundfund (WDR) hat bereits einen Artikel zu diesem Thema verfasst und sieht das ganze eher kritisch und warnt vor Strukturpyramiden und Schneeballsystemen. Der WDR schreibt aber auch, die Frage „ob das System nun gerade noch legal oder schon illegal ist, müsste ein Gericht klären“. Eine definitive Antwort scheint es also nicht zu geben.
Felix-Prepaid selbst schreibt in diversen Blogs und Foren unter anderem zu dem Thema:
“ … Felix ist kein Schneeballsystem – dieses lässt sich auch sehr schnell nachvollziehen, wenn man sich mit dem Vergütungsmodel von Felix auseinandersetzt. … “
Wer nur telefonieren will, sollte auf die normale Prepaidkarte zurückgreifen und das Lizenzpaket ignorieren. Dann bekommt man einen normalen Prepaidtarif. Ob man mit dem Tarif Geld verdienen kann sollte man dagegen zumindest kritisch hinterfragen und eventuell abwarten, wie die Erfahrungen mit dem Tarif in Zukunft aussehen werden. Bei anderen Anbieter gibt es nämlich auch Kunden-Werben-Kunden Programme und bei denen ist die Teilnahme kostenlos. Dafür gibt es dann aber in der Regel auch nur Guthaben-Gutschriften.
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir und meinem Hintergrund: Wer schreibt hier?